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Bäckerei meiner Träume

Geschafft. Von 3.30 Uhr in der Früh an bis eben werkelte ich in der Backstube. Acht Stunden lang habe ich Teige geknetet, Hefezöpfe geschlungen und Füllungen zubereitet. Letztes Jahr habe ich meine Gesellenprüfung als Bäckerin abgelegt. Ich liebe meinen Beruf! Wenn ich den geschmeidigen Teig in meinen Händen spüre – mir der Duft von frischgebackenem Brot in die Nase steigt - ich die zart gebräunten Brötchen im Verkaufsraum sehe, geht es mir gut mit allen Sinnen.

Wo ist die nächste Bäckerei? Die nächste Konditorei?

Aber jetzt ist Feierabend. Andere haben erst Mittagspause, aber ich schlendere mit dem guten Gefühl durch die Straßen, dass der Rest vom Tag mir gehört. Mein Plan: Ich möchte heute mal in andere Bäckereien schauen und an deren Verkaufstheken schnüffeln. Man will ja schließlich nicht betriebsblind werden … ich möchte wissen, was und wie die Konkurrenz so backt. Ich wohne noch nicht lange hier, kenne kaum andere Bäckereien und Konditoreien. Die nächste Bäckerei oder Konditorei, die mir vor Augen kommt, die soll es sein. Aber es kommt keine Bäckerei vorbei. Also hole ich mein Handy aus der Tasche, klicke in die Brunch Lunch Dinner APP: Gastronomie-Angebote in Ihrem Ort und Ihrer Umgebung - übersichtlich präsentiert und suche nach der nächstgelegenen Bäckerei oder Konditorei. Aha! Gleich ums Eck zeigt mir die App eine Bäckerei und Konditorei an.

Café, Bäckerei oder Bistro: Diese App hilft dem Zufall auf die Sprünge.

Aua! Wer rennt mir da gegen den Kopf? Erschrocken schaue ich hoch – und schaue in das Gesicht eines ebenfalls erschrocken dreinblickenden jungen Mannes, der sich wie ich auch die Stirn reibt. Beide, voll vertieft in unsere Displays, sind wir frontal zusammengestoßen! Lachend stellen wir fest, dass wir beide auf derselben App im Web unterwegs waren. Zusammengeprallt auf dem Gehweg, ausgelöst durch einen virtuellen Zusammenprall im Web. Ich auf der Suche nach einer Bäckerei oder Konditorei, er auf der Suche nach einem Café. Wie praktisch, dass die Bäckerei um die Ecke auch ein einladendes Café dabei hat.

Ins Café für eine unbeschwerte Auszeit.

Ich bestelle eine Brezel und ein Stück Bienenstich. Er nimmt eine Pizzatasche. Beide schlürfen wir dazu einen großen Cappucchino. Ich erzähle ihm alles über die perfekte Laugenbrezel, die außen schön knusprig und innen schön weich sein soll. Und über das Geheimnis eines Bienenstiches, damit er so wunderbar cremig gelingt wie früher bei der Großmutter (der Urheber des Bienenstiches auf meinem Teller kennt dieses Geheimnis offensichtlich nicht). Er erzählt mir alles über Kostenminimierung und Umsatzmaximierung, über seinen neuen Chef und über den Besuch der Controller letzte Woche aus Offenbach. Besuch aus Offenbach?? Davon erzählte uns doch mein Vater letzte Woche. „Wie heißt denn dein Chef?“ Der Chef IST mein Vater. Manchmal hat das Leben viele Zufälle parat.

Im Café steht die Zeit still.

Viel zu schnell vergeht die Zeit. Erschrocken schaut meine zwei Stunden alte Zufallsbekanntschaft auf die Uhr und springt auf. Seine Mittagspause ist schon längst vorbei. Wir verabreden uns für den Samstag, wollen auf unseren Zusammenprall in einer Bar gepflegt anstoßen und ohne dabei ständig auf die Uhr schauen zu müssen.

Ich bleibe noch ein Weilchen sitzen und esse eine Nussschnecke. Nussschnecken sind meine Spezialität, sie sind in meiner Bäckerei der absolute Verkaufsschlager. Darauf bin ich stolz! Zufrieden stelle ich fest, dass nicht nur der Bienenstich, sondern auch die Nussschnecke nicht an unsere Backqualität heranreicht. Nur die Laugenbrezel, die ist perfekt. Ich muss mal mit meinem Chef reden, ob wir vielleicht mal ein anderes Mehl für die Brezeln testen.